“Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!”

Für mich drückt dieser Jubelruf aus Psalm 24 den Kern der Adventszeit aus. Er steht für Hoffnung, Toleranz und Mitmenschlichkeit. Andreas Hammerschmidt gelingt die Vertonung dieser drei Begriffe meiner Meinung nach perfekt. Beim Hören (und Spielen) der wohltuenden Klänge seiner Musik, scheinen sich Ängste und Sorgen wie von selbst zu verflüchtigen und einer in sich ruhenden Gelassenheit Raum zu geben. Auch wenn ich finde, dass es uns mit unserem Posaunenchor gelingt, genau das zu transportieren, erlaube ich mir, die Interpretation des Universitätschors München auf Youtube zu verlinken – Gänsehaut.
Mit diesem hoffnungsgebenden Stück eröffneten wir den heutigen Gottesdienst und damit den Beginn der Adventszeit und des neuen Kirchenjahres. Martina spannte einen schönen Bogen, indem sie in ihrer Predigt sowohl den zugrunde liegenden Jubelruf als auch die im Stück vertonten Themen aufgriff und diese greifbar in den Kontext unseres Alltags stellte.
Die Kirche war heute gut besucht. Vermutlich, weil heute auch die Kirchengemeinderatswahl stattfand und man im Anschluss an den Gottesdienst seine Stimme abgeben konnte. Konsequenterweise war die Beteiligung am Abendmahl hoch. Christi Leib wurde für uns gegeben… und gegeben… und man konnte zwischendurch den Eindruck gewinnen, dass das Geben gar kein Ende mehr findet. Irgendwann war dann aber auch die letzte Oblate gegessen und der letzte Schluck Traubensaft getrunken. Im Allgemeinen sind wir Bläser einem Schluck Traubensaft natürlich nicht abgeneigt und es darf dafür auch gerne mal etwas länger dauern. Da wir heute aber im Anschluss an den Gottesdienst noch zeitgebundene Termine in den Altenheimen und auf dem Weihnachtsmarkt hatten, saßen wir ein wenig wie auf heißen Kohlen.

Im Haus Edelberg hatte man tatsächlich schon auf uns gewartet. Als wir schließlich ankamen, waren die Pflegekräfte bereits am Überlegen, die wartenden Bewohner wieder zurück auf die Zimmer zu bringen. Zum Glück waren wir gerade noch rechtzeitig vor Ort und konnten den Bewohnern mit adventlicher Musik eine Freude machen. Dabei ließen wir uns auch nicht vom darauffolgenden Termin auf dem Weihnachtsmarkt drängen und nahmen uns die Zeit, alle angedachten Stücke auch zu spielen.
Für Tumult sorgte ein Vorfall, bei dem eine unserer Zuhörerinnen zu Boden stürzte. Glücklicherweise ist der Dame nichts weiter passiert. Es wurde zwischen den Bewohnern im Anschluss allerdings heiß diskutiert, ob eine Person vorbeigehuscht war, die die Dame zu Boden gestoßen hatte, oder nicht.

Auf dem Weihnachtsmarkt hatte sich trotz des Regens eine tapfere Zuhörerschaft versammelt. In lockerer Atmosphäre spielten wir auch hier ein schönes Programm zum 1. Advent. Dem Schlusston des letzten Stückes merkte man die Vorfreude auf den leckeren Glühmost von Gudrun und Markus Hekler an. Das Heiß-Getränk ist jedes Jahr eine willkommene Belohnung für den auftrittsreichsten Tag im Jahresplan eines Bläsers unseres Posaunenchors.