Nicht nur die Zahlen, die der CVJM Plochingen zu seinem 50-jährigen Bestehen vorweisen kann, sind be-merkenswert – es sind auch die vielen Geschichten, Veranstaltungen und Menschen die dahinter stehen. Mit einem Jubiläumsprogramm feierten die CVJMler am Wochenende das halbe Jahrhundert ihres Bestehens.
Bereits am Freitagabend gab es auf dem Gelände am Vereinshäusle eine lange Kinonacht: „50 Jahre – CVJM in Bildern“, ein Kinderfilm – und Ballon (Erwachsenenfilm) waren zu sehen.
Am Samstagvormittag stand der Jungschartag auf dem Programm. Für Alt und Jung gab es Spiel und Spaß und für Speis und Trank war gesorgt. Beim Bubble Soccer, dem Spiel mit den aufgeblasenen Bällen, war der Spaßfaktor groß. Und am Nachmittag gaben die Jungbläser sowie der Posaunenchor „Swing and Brass“ zum Besten.
Die meisten Plätze unter den aufgebauten Überdachungen waren belegt, als die 50-jährige Geschichte des Vereins in Bildern auf der Großleinwand nochmals Revue passierte. Viele der Gäste erkannten sich, ihre Kinder oder Freunde wieder – ganz zu schweigen von den Erlebnissen, die damit verknüpft sind. Angefangen von Bildern der Jünglingsvereine beim Klettern im Gründungsjahr 1969, über Sommerur-laube der Jungenschaften und Jungschargruppen bis hin zu Familienfreizeiten. Zu sehen war der Posaunenchor bei seinem Besuch 1981 in Oroszlány, die Sportmannschaften bei ihren Turnieren oder als die Vereinsmitglieder zusammen die Altpapiersammlung stemmten. Festgehalten war, als der Posaunenchor Rutzenmoos aus Österreich zu Gast war und als es „Ahoi Kameraden!“ bei der Segelfreizeit in Holland hieß. Von Abenteuern auf dem Wasser über Bergwanderungen im Walsertal bis zu Events, als der „Starlight Express“ im Plochinger Gemeindehaus Station machte, zeugten die Fotos. Natürlich gab es auch Bilder von der Errichtung des „Häusles“ als Vereinsheim im Jahr 2002. Die Fotoshow bildete die gelebte Vereinsgeschichte ab, bis zur diesjährigen Christbaumaktion und zum Volleyballausflug.
Nach Thomas Nußbaum, dem 1. Vorsitzenden, hat der CVJM Plochingen aktuell insgesamt 650 Mitglieder – gegründet hatte er sich mit 45. Etwa 65 Mitarbeiter betreuen die verschiedenen Gruppen als Gruppenleiter, sind in Ausschüssen tätig oder erteilen beispielsweise Einzelbläserunterricht. Nach Nußbaums Rechnung hätten die Mitarbeiter nach 50 Jahren Vereinstätigkeit insgesamt etwa 800 000 Stunden geleistet. „Wir gehen auf die eine Million Stunden zu“, errechnete er. Während dieser Zeit seien rund 10 000 Kinder „aufs Leben vorbereitet und in die Welt geschickt worden“. Insbesondere bei den Christbaumaktionen werde an diejenigen gedacht, „die es nicht so schön haben wie wir“. Insgesamt konnten dadurch schon circa 80 000 Euro gesammelt und vorwiegend Projekte in Afrika unterstützt werden. Bürgermeister Frank Buß spannte den Faden weiter: Bei 800 000 Arbeitsstunden käme man bei zusätzlichem Arbeitgeberaufwand „schnell auf 40 bis 50 Millionen Euro“. Der CVJM habe Dinge geleistet, „die sich die Stadt so nicht hätte leisten können“. Buß: „Sie sind diejenigen, die junge Menschen ans Leben heranführen, Leitlinien mitgeben und ihnen Empathie schenken.“
Bevor der Kabarettist Klaus Birk die Bühne betrat, erhielten alle Mitarbeiter ein Jubiläums-T-Shirt. Nach Birks humorvollen Nummer, in der es unter anderem um falsch abbiegende Straßenbahnen, um Friedhofsfreigänger und Eigenheiten der Schwaben ging, folgte schließlich noch mit fil_da_elephant Musik der Marke christlicher Hiphop.
Den gut besuchten Festgottesdienst am Sonntag mit dem Thema „Arche Noah“ gestalteten Pfarrerin Karin Keck, Pfarrer Gottfried Hengel, der Leiter des EJW, Cornelius Kuttler, und Bezirksjugendpfarrer Ulrich Enderle. Der Posaunen- und Jubiläumschor mit Band begleiteten den Gottesdienst. Nach dem Mittagessen konnten sich die Kinder schminken lassen und als Zeichen des Friedens wurden am Ende noch Tauben entsandt.
Der CVJM bedankt sich bei allen zahlreichen Gästen am Jubiläumswochenende für Ihren Besuch und die tolle Stimmung. Besonderen Dank gilt den Mitwirkenden, den über 100 Helfern und unseren 21 Sponsoren.
Autor: Thomas Nußbaum
Bilder: Bernd Greiner