Noch 4 Wochen vor der Tour stand die Radreise auf der Kippe. Nicht wegen Corona, sondern weil wir die Mindestteilnehmerzahl noch nicht erreicht hatten. Nun gab es eine Idee, es könnten doch die Ehefrauen unserer AM-Radler aus der Frauensportgruppe angefragt werden. Mit dem Ergebnis, 18 Teilnehmer (4 Frauen / 14 Männer), und die Radreise war gesichert.
Pünktlich, wie immer, stand der Reisebus mit Anhänger (Fa. Buck) und Fahrer Tino am Dienstagmorgen um 7 Uhr zur Verladung der Räder im Keplerweg bereit. Um 7:30 Uhr war Start, und wir erreichten nach problemloser Anfahrt über A8, A7 und B19 unser Radtourstartziel Oberstdorf.
Der erste Teil desTourentages war das Stillachtal, mit kurzer Stadtdurchfahrt von Oberstdorf, vorbei an der Lorettokapelle und dem Langlaufstadion auf der Ostseite des Flusses bis nach Birgsau. Beim Blick auf den Wegzeiger gab es Erinnerungen an Bergtouren (z.B. Heilbronner Weg, Waltenberger Haus).
Zurück fuhren wir auf der Westseite der Stillach mit kleineren Steigungen bis zur Fellhornbahn (techn. Infohalt) und weiter zur Einkehrstation „ dr Schonzewiert“ bei der Heini-Klopfer-Skiflugschanze.
Bei der Weiterfahrt konnten wir die Touristenströme in Oberstdorf erleben. Die neue Talstation der Nebelhornseilbahn wurde besichtigt und die Skischanzenanlage war ein Fotohalt wert. Es ging nun weiter entlang der Trettach bis zum Illerursprung (Breitach, Stillach, Trettach). Wir folgten nun der Iller, vorbei an Fischen bis nach Sonthofen, wo beim Wonnemar Tino schon mit dem Bus zur Verladung der Räder auf uns wartete.
Mit Spannung fuhren wir nun zu unserem Hotel „AllgäuStern“. Da der Busparkplatz von der Rezeption entfernt war, mussten wir uns durch die Katakomben des Hotels (Tiefgarage, Aufzug) unseren Weg zum Einchecken suchen. Nach Zimmerbezug und Aus- und Einräumen trafen wir uns zum Abendessen. Wir hatten einen gut vorbereiteten Platz im Randbereich des Restaurants. Das Büfett lud mit „Traditionelles aus unserer Heimat“ zum Schlemmen ein. Bei guten Gesprächen endete unser erster Tourentag.
Das Frühstücksbüfett lies keine Wünsche offen. Unser Start für den 2. Tourentag war ab Hotel, steil hinab nach Sonthofen. Das Tal entlang der Ostrach stand auf dem Touren-plan. Der Radweg bis Vorderhindelang entsprach fast einem Radschnellweg. Vorbei an einigen Hammerschmieden erreichten wir noch ohne größere Steigungen Hinterstein.
Von nun an gings stetig bergan, mit auch etwas längeren und steileren Anstiegen. Für die Pedelecer kein Problem, aber es gab auch noch Räder ohne Rückenwind. Wir haben uns entschieden, die Aussichtspunkte erst auf dem Rückweg anzufahren. So erreichten wir den Umkehrpunkt „Giebelhaus“ auf 1060m bei guter Stimmung.
Für die besagten Aussichtspunkte (Hubertuskapelle, Tiefblicke Ostrach, E-Werk, Taufersbach) gab es immer wieder Zwischenhalte, bis wir unsere Einkehr „Haus der Konstanzer Jäger“ erreichten. Die Wirtin hatte für uns einen Tisch auf der Terrasse reserviert, und bei guter Laune dauerte die Rast etwas länger.
Der Rückweg war soweit bekannt, es gab noch ein paar Schwenks (auch mit MTB-Charakter), und so erreichten wir wieder ohne besonderen Vorkommnisse unseren Parkplatz Wonnemar, Räder verladen und zurück zum Hotel. Die Menükarte versprach „Fünf Elemente Geschmack – Scharfes Metall“. Es gab keine Beschwerden!
Der letzte Tourentag begann bei reichhaltigem Frühstück und anschließendem mit dem Verladen des Gepäcks. Für die heutige Tour war Ausradeln entlang der Iller angesagt.
Bei der Anfahrt zum Startpunkt in Sonthofen braute sich ein Regenschauer am Immen-städter „Mittag“ zusammen. Es war nun keine Eile geboten, weil die Wetterprognosen einen Abzug der Wetterfront nach Osten (Richtung Wertach, Nesselwang) vorhersagten, also keine Regenkleidung anziehen, nur bereithalten. Unterwegs konnten wir am Insel-see bei Immenstadt die Wasserskifahrer bei ihren Übungsfahrten anfeuern. Im weiteren Verlauf unserer Tour kamen uns die eingeregneten Radfahrer entgegen und auch die Schotterwege waren richtig nass, wir hatten also Glück. Kurz vor Martinszell war der Radweg wegen Bauarbeiten gesperrt. Trotz nicht ausgeschilderter Umleitung erreichten wir wieder bei Sankt Cosmas / Rauns der Illertalradweg. Im weiteren Verlauf der Iller fal-len die vielen Wasserkraftwerke besonders auf. Kurz vor Kempten erreichten wir über eine Brücke das Restaurant „Alte Bleiche“. Für die Mittagspause war auf der Terrasse für uns eine lange Tafel vorbereitet. Wir wollten auf der Heimfahrt keinen Halt mehr ma-chen, so bot sich dieses Restaurant dazu besonders an.
Weil einige Streckenabschnitte bei Kempten gesperrt waren mussten wir die Stadt-durchfahrt wählen, aber nicht direkt durch die Innenstadt. Die Iller macht nach Kempten einige Schleifen. Dort boten die Felsformationen interessante Ausblicke. Ein Denkmal bei Hirschdorf weist auf ein Unglück 1957 hin, bei dem 15 Grundwehrdienstleistende beim Durchqueren der Iller verunglückt sind. Auch der Biber hat am Illerufer seine Spuren hinterlassen. Er hat einige mächtige Bäume gefällt. Ohne weitere besondere Vorkommnisse erreichten wir der Endpunkt unserer Tourentage in Krugzell. Der Bus erwartete uns zum Verladen der Räder, und nach dem obligatorischen Abschlussbier aus der Bordkantine traten wir die Rückfahrt an. Es gab keine Einschränkungen auf den Straßen und wir erreichten alle wieder wohlbehalten Plochingen.
Es waren 3 herrliche Radtourtage bei bestem Radelwetter und auch das Drumrum. Die Organisation von Reisen & Radeln Buck insbesondere mit Tino als Fahrer, hat auch da-zu beigetragen.